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Geschichte

„Bleibt klein und bescheiden, überhebt euch über niemand.
Das Evangelium sei eure Regel, die Liebe euer täglich Brot,
von dem ihr lebt und das ihr austeilen sollt.“
Sr. Johanna Maria

P. Johannes und Sr. Johanna Maria
P. Johannes und Sr. Johanna Maria in den Anfängen von Maria Bronnen
aus der Geschichte des Brüderhauses

Die „Schwestern vom Gemeinsamen Leben“ wurden von Gerhard Groote (1340-1384, Deventer) gegründet. Sein Bestreben war es, das religiöse Leben seiner Zeit im Geist der Urkirche zu erneuern. Die erste Schwesterngemeinschaft führte in seinem Haus in Deventer ein gemeinsames religiöses Leben, ohne rechtliche Bindung durch Gelübde, jedoch nach deren geistigem Gehalt.

Die Schwestern führten ein „ghemeynes leven“, von dem her ihre Gemeinschaft benannt wurde. In Gebet, Studium und Arbeit verdienten sie ihren Lebensunterhalt. Alle Einkünfte gaben sie in eine gemeinsame Kasse. Ihre ersten Statuten wurden im Jahr 1374 verfasst. „Ghemeynes leven“ bedeutete ihnen ein schlichtes, dem Alltag der Umgebung angepasstes, „gewöhnliches Leben“.

Dieses Gemeinsame Leben entströmt aus dem Dreieinigen Leben Gottes, und ist daher allen gemeinsam, mitteilbar und teilgebend und gibt sich jedem Menschen ohne Ansehen der Person hin.
Ihr Bemühen galt einer zeitgemäßen, praktischen und zugleich sehr verinnerlichten Frömmigkeit, die von Gerhard Groote ausging. Inspiriert war sie maßgeblich vom sel. Johannes van Ruusbroec.

Dieser religiöse Aufbruch, der als „devotio moderna“ („zeitgemäße Frömmigkeit“) bezeichnet wurde, entfaltete sich in der Folge zu einer religiösen Erneuerungsbewegung des Spätmittelalters. Seine geistige Kraft wirkt bis heute fort, vor allem durch das Buch der „Nachfolge Christi“ des Thomas von Kempen.

Von Gerhard Groote ging nach Gründung der „Schwestern vom Gemeinsamen Leben“ auch die der „Brüder vom Gemeinsamen Leben“ aus. Noch vor seinem frühen Tod an der Pest, die er sich durch die Pflege von Pestkranken zugezogen hatte, übertrug er die Leitung des ersten Schwesternhauses einem Rektor. Unter dem zweiten Rektor, Johannes Brinckerinck (1392-1419), einem Bruder vom Gemeinsamen Leben, wurde ihnen eine Blütezeit mit zahlreichen Mitgliedern und etlichen Tochter- und Neugründungen geschenkt.

Während des 15. Jahrhunderts stieg die Zahl der Niederlassungen wohl auf etwa 100 an, mit der Reformation jedoch ging ihre Zahl wieder stark zurück. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurden nach wechselvoller Geschichte die letzten Häuser der „Schwestern vom Gemeinsamen Leben“ durch die staatlich angeordnete Säkularisation gewaltsam aufgehoben.

P. Johannes Lehmann Dronke
P. Johannes
Sr. Johanna Maria Zmuzinski
Sr. Johanna Maria

Auf Anregung von Sr. Johanna Maria Zmudzinski haben P. Dr. Johannes Lehmann-Dronke und sie in den Jahren 1973-75 die Gründung eines klösterlichen Lebens in Maria Bronnen vorbereitet.

In dieser Zeit wurde durch das Kennenlernen von Abt DDr. Karl Egger die „devotio moderna“ als spirituelle Grundlage dieser Gründung und die Wiederbelebung der Brüder und der Schwestern vom „Gemeinsamen Leben“ angestrebt. Abt DDr. Karl Egger war Augustiner Chorherr der Kongregation Windesheim-St. Viktor und eingebunden in das gemeinsame Suchen.

Im Jahre 1975 konnten so zunächst die „Brüder vom Gemeinsamen Leben“ innerhalb des Ordens der Augustiner Chorherren wiederbelebt werden. Im Jahre 1976 folgten die „Schwestern vom Gemeinsamen Leben“ als Errichtung einer „pia unio“ (geistliche Vereinigung) am Oratorium des Brüderhauses Maria Bronnen in Angliederung an den Augustiner-Chorherren-Orden durch Erzbischof Dr. Hermann Schäufele.
Die spirituelle sowie örtliche Verbundenheit der Schwesterngemeinschaft und der Brüdergemeinschaft ist eines der Gründungscharismen von Maria Bronnen.

Sr. Johanna Maria
Vor dem Brüderhaus
Die Einweihung des Schwesternhauses